Nördlingen im Mittelalter
Die Klasse 7 auf Erkundungstour
In der letzten Schulwoche nahm die siebte Klasse an einer Stadtführung in Nördlingen mit dem Schwerpunkt ,,Hexenverfolgung“ teil.
Die Stadtführerin Frau Sonja Fall startete am Löpsinger Tor und wies auf die Bedeutung der damals freien Reichsstadt Nördlingen hin. Neben Frankfurt am Main war sie das wichtigste Handelszentrum im Deutschen Reich. Die Stadtmauer mit ihren Wehrtürmen erfuhr immer wieder ein Update, um Schutz für die Bewohner zu gewährleisten.
So wurde drei Jahrhunderte hindurch immer wieder gebaut. Im Inneren der Mauer entdeckt man noch heute prachtvolle Häuser, die einen Eindruck vom Reichtum mancher Bürger vermitteln. Dass sich zwischen diesen hübschen und farbenfrohen Fassaden in der Zeit der Hexenverfolgung derartige Dramen abspielten, konnten schon Zeitgenossen kaum fassen. Ein ehrgeiziger und von der Existenz der Hexen überzeugter Bürgermeister, zwei junge und unerfahrene Richter und zuletzt eine sicherlich geistig verwirrte Frau, deren Fantasien ernst genommen wurden, bildeten eine überaus unglückliche Verkettung. So zeigte uns Frau Fall die Orte, an denen der Hexerei beschuldigte Frauen eingesperrt und gefoltert wurden. Sie berichtete von der Tapferkeit der Maria Holl und vom tragischen Schicksal der ,,hübschen Magelone“. Letztere konnte trotz zahlreicher Bittgesuche nicht gerettet werden. Ihr Ehemann, der spätere Bürgermeister der Stadt, äußerte diesbezüglich, dass in dieser Zeit der Verstand in Nördlingen auf der Straße spazieren ging.
Ein sehr interessanter Vormittag, der einige Orte Nördlingens in einem anderen Licht erscheinen ließ.
